Strukturelle Gewalt tritt in verschiedenen Formen, an verschiedenen Orten und durch verschiedene Akteure auf: Als Schlagstock und Tränengas, racial profiling und Kamera-Überwachung, Einsperrung und Ausschließung, Deportation und Ertrinkenlassen, sexualisierte Übergriffe und Feminizide, Ausbeutung und Verschuldung, Kriege und Wirtschaftsabkommen, Umweltrassismus und ökologische Zerstörung. Ebenso viele Formen hat der Widerstand gegen diese Varianten der organisierten Vernachlässigung: Die Rebellionen für schwarze Leben, anti-koloniale Kämpfe, feministische Bewegungen, wilde Streiks, die Organisation von Geflüchteten und Migrant:innen, die Gewerkschaften von Gefangenen, Anti-Repressions-Gruppen, Mutual Aid Kollektive, Kämpfe gegen die Ausbeutung und Unterdrückung, Initiativen für Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen sowie die planetare Klimabewegung stellen sich staatlichen Gewaltformen entgegen. Sie alle versuchen –, oft mit Bezug auf konkrete Praktiken im Hier und Jetzt – eine Welt jenseits von Ausbeutung und Unterdrückung zu leben und zu verteidigen. Spätestens seit den globalen Aufständen 2020 stehen all diese Kämpfe unter einer gemeinsamen Flagge: der Abolition.
Diese internationale Bewegungs-Konferenz dient dem Austausch und der Vernetzung aller, die gegen Polizeigewalt und Inhaftierung, Grenzen und Abschottung, patriarchale Gewalt und ökologische Zerstörung, Ausbeutung und die zunehmende Produktion von Menschen als “überflüssig” –, kurz, racial capitalism – kämpfen. Unsere Konferenz zielt darauf ab, die Analyse und Kritik des racial capitalism und seiner verschiedenen Facetten, Spezifika und globalen Artikulationen im deutschen Kontext weiter zu verankern und produktive Gespräche und Solidaritäten zwischen lokalen Bewegungen und globalen Kämpfen für andere Welten zu stärken.
Mit Hakima Abbas, Verónica Gago, Harsha Walia, Ruth Wilson Gilmore sowie der abolitionistischen Multitude aus Deutschland.
Weitere Infos & Programm:
https://abolitionismus.org/
Livestream – Freitag
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